Auswirkungen der Mittelmeertektonik
Die Meldungen der letzten Wochen über erhöhte Aktivitäten im Gipfelbereich des Vulkan Stromboli welche sogar zur Totalsperrung führten lockten auch mich wieder ins liparische Areal.So waren die in Eindrücke in der Kraterterrasse vom 8.-10. April intensiv feurig. Auch die akustische Seite stand der visuellen verursacht durch heftige Explosionsgeräusche nicht nach. Seit dem letzten Besuch vor der großen Eruption im Februar 2007, wurde mir die komplette Neugestaltung der Kraterlandschaft dargeboten. War die Ostseite der Kraterterrasse viele Jahre überschaubar, so türmte sich nun ein mächtiger Schlackehaufen mit zwei hochaktiven Eruptionstrichtern auf. Diese zeigten abwechselnd im Minutentakt starke Eruptionen welche ständig von reichhaltigem Lavaauswurf begleitet waren.
Etwa im gleichen Zeitraum zu der erhöhten Eruptionsphase am Stromboli wurde die Bergstadt L’Aquila in den südlichen Abruzzen von einem Erdbeben der stärke 5,9 auf der Richterskala heimgesucht.
Konnte ich noch unbewußt an dem Epizentrum am 6.April durch eine rasche Passage in Richtung Sizilien vorbeischlittern, so waren die Schäden bei der Rückreise in der gesamten Region nicht zu übersehen.
Der gesamte Verkehr von Pescara nach Rom wurde paradoxerweise aufgrund von Schadensüberprüfungen an den betroffenen Autobahnbrücken prompt durch das Zentrum des Krisengebietes an der Stadt L’Aquila vorbei umgeleitet.
Zwar standen die jeweiligen Ereignisse nicht direkt im geologischen Zusammenhang, aber aufgrund der bewegungsfreudigen mediterranen Tektonik können die Vulkanischen Aktiviäten im sizilianischen Raum durchaus mit den Erdbeben in den Abruzzen in Verbindung gebracht werden. So faszinierend auch die feurigen Auftritte des süditalienisch Vulkanismus sein mögen,so katastrophal kann sich der tektonische Druck auf den Abruzzenrücken auswirken.
Fazit war, dass die Auswirkungen der tektonischen Bewegung im Mittelmeerraum einerseits durch den aktiven Vulkanismus am Stromboli und andererseits durch die einwirkende Erddrift in den südlichen Abruzzen mir unmittelbar im kurzen Zeitrahmen einer neuntägigen Tour deutlich veranschaulicht wurden.